Waldinvestments auf dem Prüfstand

Wald kaufen – für viele Anleger eine verlockende Idee.

I. Vorteile von Waldinvestments

In der Tat haben so genannte Waldinvestments Vorteile gegenüber anderen Anlageformen. So erhält der Anleger in der Regel einen inflationsgeschützten Substanzwert für das angelegte Geld.

II. Nachteile von Waldinvestments

Von den Anbietern werden jedoch die spezifischen Risiken dieser Anlageform verschwiegen. So besteht ein erhebliches Risiko aufgrund von natürlichen Einflüssen (Waldbrände, Schädlingsbefall etc.).

 

Auch ohne solche Katastrophen bestehen grundlegende Risiken: Häufig wird bei den Renditeberechnungen ein stetig steigender Holzpreis unterstellt, der keineswegs sicher ist. Weiterhin sind die sehr langen Vertragslaufzeiten von 20 oder sogar 30 Jahren zu beachten. Weil zudem in Deutschland marktfähige Forstflächen Mangelware sind, befinden sich die angebotenen Wälder in der Regel im Ausland, teilweise auch in politisch unsicheren Regionen. Damit hat sich der Anleger ein zusätzliches rechtliches Risiko „eingekauft“: Die Verstaatlichung von Naturressourcen aus Privatbesitz ist leider kein seltenes Phänomen in Entwicklungs- und Schwellenländern.

III. Rückabwicklung möglich

Aufgrund der langen Laufzeit stellt sich die Frage, wie man aus abgeschlossenen Waldinvestments herauskommt. Eine Analyse der deutschen Anbieter von Waldinvestments kommt zu dem Schluss, dass keiner über eine Erlaubnis nach § 32 Kreditwesengesetz verfügt. Diese ist für so genannte Einlagengeschäfte vorgesehen und wird von der BaFin erteilt.

 

Die fehlende Erlaubnis wirkt sich auch auf die zivilrechtliche Ebene aus: Verfügt der Anbieter von Waldinvestments über keine Erlaubnis, so kann der Anleger Schadensersatz nach § 823 Abs. 2 BGB verlangen. Dieser Anspruch beinhaltet die Rückzahlung der gezahlten Gelder Zug um Zug gegen Rückgabe der gezeichneten Anteile an den Anbieter.

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