Fremdwährungsdarlehen: Eine gute Wette?


Fremdwährungsdarlehen werden als Finanzierungsform immer beliebter. Auch wenn die Verbreitung in anderen Ländern weitaus größer ist, beispielsweise in den osteuropäischen Ländern, werden auch in Deutschland vermehrt Kredite in einer anderen Währung als dem Euro aufgenommen.


Zweck von Fremdwährungsdarlehen

Man muss sich dabei fragen, welcher Zweck mit einem solchen Darlehen verfolgt wird. 

 

Grundsätzlich spricht ja zunächst einiges dafür, das Darlehen in der Währung aufzunehmen, in der auch die Einnahmen erzielt werden. Sprich: Wenn ich in Euro verdiene, dann nehme ich das Darlehen in Euro auf.

 

Für ein Darlehen in fremder Währung sprechen allerdings die folgenden Gründe:

 

- Attraktiveres Zinsniveau

- Vorteile durch den Wechselkurs

 

Attraktiveres Zinsniveau

Das Zinsniveau ist je nach Währung unterschiedlich. Es kann also sein, dass das allgemeine Zinsniveau in der Schweiz und damit beim Franken niedriger ist als in Eurozone.


Dann kann es Sinn machen, über ein Fremdwährungsdarlehen in CHF nachzudenken. 


Vorteile durch den Wechselkurs

Währungskurse unterliegen der ständigen Veränderung. Wertet die Währung, in der das Darlehen aufgenommen wurde, gegenüber der eigenen Währung ab, so freut sich der Darlehensnehmer:


Im obigen Beispiel muss er weniger Euro aufbringen, um das Darlehen in Franken abzulösen.


Spekulative Elemente

Beide Vorteile haben jedoch auch ein spekulatives Element - und damit jedes Fremdwährungsdarlehen:


Sowohl der Zins als auch der Wechselkurs können sich in die eine als auch in die andere Richtung verändern:


Wenn das Darlehen einen variablen Zinssatz aufweist, werden Zinserhöhungen an den Darlehensnehmer weitergereicht.


Genauso kann sich der Wechselkurs zum Nachteil des Darlehensnehmers ändern. Steigt der Schweizer Franken gegenüber dem Euro an, dann könnte der Darlehensnehmer Probleme bei der Rückzahlung bekommen.


Beratungsfehler

Werden Fremdwährungsdarlehen vermittelt oder empfohlen, so ist auf diese Risiken besonders hinzuweisen.


Für den durchschnittlichen Darlehensnehmer dürfte sich ein Fremdwährungsdarlehen nicht anbieten, da die angesprochenen Risiken zu hoch sind. 


Werden sie trotzdem vermittelt, sollte geprüft werden, ob Schadensersatz wegen Falschberatung gegeüber der Bank oder dem Vermittler/Berater bestehen.